Fahrt der Innung des Steinbildhauer und Steinmetzhandwerks Dresden


Am 1. Mai 2014 starteten 26 Steinbildhauer und Steinmetzen ihre Innungsfahrt, die ganz in den Süden Deutschlands und nach Österreich führte.

Der erste Besuchsort war die Granitstadt Hauzenberg und die dort befindlichen „Steinwelten“. Im Granitkino führte ein 15 minütiger Film in die Thematik dieses Gesteins ein. Für die Mitglieder der Dresdner Innung, welche vorwiegend mit Sandstein arbeiten, war die Abhandlung über die Entstehung, Verwendung und die geschichtliche Bedeutung dieser sehr alten Gesteinsart überaus aufschlussreich. Im Anschluss an die Vorführung brachte uns ein Lift in das Erdinnere, wo hunderte gesteinsbildende Mineralien zu bestaunen waren. In einer dunklen Felshöhle konnten wir diese bunte, glitzernde und faszinierende Welt bewundern.

Wieder aufgetaucht ins Tageslicht, wurden wir kurzweilig durch die Ausstellung zur Geschichte der Granitgewinnung und -verarbeitung geleitet. Im Freigelände führte uns der Weg zwischen alten Schwenkkränen, Rollwagengeleisen und Steinhauerhütten hindurch. Den Abschluss des Besuches der Steinwelten bildetet ein grandioser Blick auf die Abbruchwand und den Schausteinbruch.

Weiter führte die Busfahrt nach Schärding, Österreichs schönster Barockstadt. Die Stadt liegt am Unterlauf des Inn und war unser Übernachtungsort während der Reise. Das Prunkstück der mittelalterlichen Wehrstadt ist die Silberzeile, ein barockes Häuserensemble mit bunten Giebeln in spätmittelalterlichen Zunftfarben. Hier wohnten seinerzeit die reichen Kaufleute, die im Besitz vieler Silberlinge waren, was wiederum der Straße ihren Namen gab.

Der zweite Tag der Innungsfahrt führte uns nach Salzburg. Unser Stadtführer Peter erzählte uns in zwei Stunden sehr viel über diese Stadt. Er zeigte uns den Mozartplatz und Mozarts Geburtshaus, den Domplatz mit dem Dom. Er verfügt über 900 Sitzplätze und gehört zum UNESCO-Welterbe. Peter zeigte uns die Stiftskirche St. Peter und den Petersfriedhof. Das sind alles Sehenswürdigkeiten, die für uns Steinbildhauer und Steinmetze sehr interessant sind, zeugen sie doch von der Kunstfertigkeit unser Handwerkskollegen aus ferner und heutiger Zeit. Ein Schwerpunktthema war aber immer wieder Wolfgang Amadeus Mozart. Peter erzählte Geschichten zu diesem Komponisten und stellte unser Wissen über ihn auf die Probe, indem er bekannte Melodien von ihm sang, welche wir erraten mussten. Wir waren sehr gut!

Nach der Stadtführung blieb noch genug Zeit, um die Stadt auf eigene Faust zu erkunden, was viele zu einem Besuch auf der Festung Hohensalzburg nutzten. Sie ist die größte vollständig erhaltene Burg Mitteleuropas. Sie ist niemals von ihren Belagerern eingenommen worden. Heute dient sie ausschließlich friedlichen, kulturellen Zwecken. So finden neben zahlreichen Festungskonzerten im Sommer die bekannten Aufführungen des „Jedermann“ statt.

Am dritten Tag stand eine 2-stündige Schifffahrt auf dem Inn von Schärding nach Passau und zurück auf dem Plan. Die Fahrtstrecke führte durch die wildromantischen Ausläufer des Natur- und Landschaftsschutzgebietes Europareservat Unterer Inn, welcher in Passau in die Donau mündet.  Wir sahen das bayrische Schloss Neuhaus, Vogel- und  Biberinseln und erlebten hautnah den gigantischen Inn-Durchbruch. Das Kraftwerk Passau-Ingling wurde in den Jahren 1962 bis 1965 gebaut und ist das letzte von 16 Innkraftwerken zwischen Kufstein und Passau. Das Hauptbauwerk liegt oberhalb der Stadt Passau.

Wieder zurück in Schärding hatten wir einen letzten Blick auf die mächtigen Wehrtürme der mittelalterlichen Stadtmauern und die Salz- und Getreidestadel, die von der einstigen Bedeutung und wohl auch vom Reichtum der Handelsstadt künden. Noch heute erinnern in der Stadt Schärding kräftige Eisenpflöcke an der Innlände (dem Uferbereich des Inn), dass hier einst die Frachtschiffe und Flöße angetäut lagen. Sie dokumentieren sowohl die Geschichte als auch die Gefahren der einstigen Floß- und Salzschifffahrt, die auf dem Inn über fünftausend Jahre nachgewiesen werden kann.

Auf der Heimreise im Bus stimmten alle Mitreisenden überein, dass die vergangenen drei Tage sehr schön und interessant waren und alle mit vielen neuen Eindrücken nach Hause zurück gekommen sind.

Die nächste gemeinsame Aktion der Steinbildhauer und Steinmetze ist das Scharrierfest, welches die Sächsischen sandsteinwerke am 5. September 2014 ab 16.00 Uhr auf ihrem Gelände durchführen.